Die Euphorie unter den knapp über 14.000 Zuschauern in der Schauinsland-Reisen-Arena war beim ersten Drittliga-Heimspiel des MSV Duisburg in der neuen Saison schon vor Anpfiff zu spüren.
Die Fans läuteten das Traditionsduell gegen 1860 München mit einer großen Choreografie ein. Doch das erhoffte Vorhaben, die schwache Bilanz im eigenen Wohnzimmer zu verbessern, ging zumindest am Samstag noch in die Hose. Die Zebras unterlagen effektiven "Löwen" am Ende mit 0:3.
Sicherlich täuschte das klare Ergebnis ein wenig über die Leistung der Mannschaft von Torsten Ziegner hinweg. Der MSV agierte gegen ein vermeintliches Spitzenteam lange auf Augenhöhe, brach sich aber durch zwei individuelle Fehler in der Defensive selbst das Genick.
In der Offensive konnten sich Neuzugang Robin Müller und Sturmspitze Benjamin Girth wenig in Szene setzen, wohl aber Alexander Esswein sowie die Joker Alaa Bakir, Kolja Pusch und Pascal Köpke.
Sebastian Mai führte das Ziegner-Team erstmals im eigenen Stadion als Kapitän aufs Feld und wurde von seinem Trainer in den letzten 20 Minuten ganz vorne gebraucht – ohne Erfolg. „Wir waren nach dem ersten Gegentor weiter präsent und nicht schlechter als der Gegner. Aber wir haben uns den Schneid abkaufen lassen. Das ging alles viel zu einfach“, monierte Mai.
Was der Innenverteidiger beklagte, waren vor allem die zu vielen „kleinen, dummen Fouls“ in der eigenen Hälfte. „Wenn man dann gefühlt 18 Freistöße gegen sich bekommt, ist das die Quintessenz daraus. Der Schiri hat das immer belohnt, aber wir haben diese Fouls aber eben nicht gezogen. Da war Sechzig uns ein großes Stück voraus." Neben der Cleverness mangelte es zudem an der letzten Präzision bei den Abschlüssen.
Für die Zebras gilt es nun, die erste Saisonpleite schnell abzuhaken. Schon am Dienstag geht es beim Halleschen FC weiter. Mai: „Wir wollen es besser machen und die ersten drei Punkte holen.“